Alles Sicherheit oder was … ?

Die Gefahren des ÖPNV.

Die Grünen sagen, der ÖPNV ist ‚in‘ und so ziemlich die Lösung allen klimatechnischen Ungemachs. Inzwischen scheint es so zu sein oder gewesen zu sein, wer nicht den ÖPNV benutzt ist eine klimapolitische Drecksau.

Ich stelle mir die Fahrt mit der Strassenbahn, sagen wir in Leipzig, ungefähr folgendermaßen vor.

Leipzig deshalb, weil dort in knapp zwei Wochen die Internationale Buchmesse beginnt, mein jährlicher Jour fix. Ich sage jetzt schon, dass Einzige was mich vom Besuch dort abhalten könnte, wäre eine Absage durch den Veranstalter oder durch unseren Innenminister Drehhofer, dem mit Corona endlich ein Betätigungsfeld in den Schoss gefallen ist, in dem er sich wichtig und pseudo-staatsmännisch geben kann.

Also Leipzig, zu Beginn der Buchmesse. Klimaschonend bin ich nach Leipzig gefahren, das heisst „öffentlich“. Ich fahre von meinem Haus bis zum nächsten Bahnhof rund 12 Kilometer mit dem Auto, einen andere Möglichkeiten, außer zu Laufen gäbe es nicht, und für vier Tage brauche selbst ich einen kleinen Koffer. Dort stelle ich mein Auto für vier Tage ab, nicht wissend wie und ob ich es danach wiederfinde. Um in die Cantus-Bahn nach Eisenach zu kommen, muss ich mindestens 1 x den ‚versifften‘ Türöffner bedienen. Nun könnte ich Handschuhe anziehen oder ein Sagrotan-Läppchen mitführen, um den Knopf vor Drücken zu reinigen. Handschuhe bei > 10 Grad sieht doof aus und Sagrotan ist sinnlos. Im Zug kann ich stehenbleiben, dann muss ich mich an einem Griff festhalten und werde durchgerüttelt oder ich setze mich auf einen der „versifften“ Sitze. In Eisenach steige ich aus, gehe in den ICE über, überall das gleiche lebensgefährliche Drama und das bis Leipzig.

In Leipzig verlasse ich das Bahnhofsgebäude, gehe über die Strasse, dort hält die Strassenbahn zum Messegelände. Die Bahn kommt, hält und voll Schrecken sehe ich – die ist schon überfüllt. Wenige steigen aus, viele wollen hinein, drin erinnert alles an den Inhalt einer Sardinenbüchse. Bauch an Bauch, oder Bauch an Gesäß, Oberschenkel an Oberschenkel und Brust an Brust.

Der faulige Odem des Nachbarn fliegt mir ca. 20 Minuten um die Ohren, unabhängig vom Geruch, die Viren, Leute, die Viren – Millionen wechseln in nur einer einzigen prall gefüllten Strassenbahn ihren Besitzer.

Wenn ich das überlebt habe, kann auch der Besuch des Messegeländes keinen Schaden mehr anrichten.

Oder ich fahre mit meinem Kleinwagen von Tür zu Tür, bequem, sauber, ohne Fremdkontakte und letztendlich völlig entspannt, aber eben als klimapolitische Drecksau.

Sehr bedauere ich, dass unser heiliger Robert und unsere naturwissenschaftlich bewanderte Annalena noch keine griffige Gebrauchsanweisung zur Benutzung des ÖPNV in Corona-Zeiten herausgegeben haben. Es kann doch nicht sein, dass die beiden Koryphäen zu einem Thema nichts zu reden haben, wenn sie schon nichts wirklich Fundiertes sagen können.

Also Leute, ich hoffe, dass unser Herr Innenminister die Leipziger Buchmesse nicht verbietet, Corona ist mir schlichtweg wurscht.

Übrigens, die Leipziger Buchmesse ist älter und wesentlich publikumsfreundlicher, als die von den Medien gehypte Frankfurter, nur mal so erwähnt, um etwas unseren Ost-Stolz zu betonen. Für die Frankfurter, so wird kolportiert, ist in diesem Jahr übrigens geplant, dass Besucher eine Kopie ihrer letzten Wahlzettel vorlegen müssen. Wer AfD gewählt hat, muss draussen bleiben. Das zeigt „Haltung und setzt Zeichen“, auch wenn es den gleichen Leuten völlig gleichgültig ist, ob etwa Julian Assange weiter im Knast schmoren muss, nur weil er US-Kriegsverbrechen öffentlich gemacht hat.

Ich wünsche Euch einen schönen und corona-armen Sonntag.

8 Kommentare zu „Alles Sicherheit oder was … ?

  1. So isses. Nur wollen es die grünen Revoluzzer nicht wahrhaben. Und Frankfurt verliert nach der IAA bestimmt noch ein paar Messen. Ob Gesinnungs Schnueffelei oder Technikhass. Die angereisten und teilweise bezahlten Profi „Demonstranten“ mit, vom Steuerzahler finanzierter, Attac Ausbildung werden es schon richten. Lass dir trotzdem den Sonntag nicht verderben.☀️☀️LG Jürgen

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  2. Volle Zustimmung, was Leipzig vs. Frankfurt angeht: In Leipzig geht es erkennbar mehr um die Freude am Lesen, auch außerhalb des Messegeländes und der Öffnungszeiten, in Frankfurt viel aufdringlicher ums Business.
    Aber auf die Idee, im eigenen Auto zu einer der großen Messen zu fahren, käme ich im Leben nicht. Das finde ich bei hoher Verkehrsdichte so nervenaufreibend, dass mir die noch so überfüllte Straßenbahn allemal lieber ist 🙂 Noch besser ist natürlich eine weniger überfüllte Bahn, deshalb sehe ich zu, möglichst 1–2 Stunden vor Öffnung am jeweiligen Messegelände zu sein; dann gehe ich noch ein bisschen knipsen oder setze mich mit einem Buch in die Ecke …
    Aber wenn dir Corona egal ist, dann müssten es die Viren in der Straßenbahn doch auch sein? 😉

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