Verschämte Jungs ….
Selbstverliebte Jungs tummeln sich im Rennen um den CDU-Vorsitz, sie reden um den heissen Brei, entscheiden sich nicht ob Hüh oder Hott und geben sich verschämt – in unserer politisch nicht korrekten Jugend hätten wir gesagt – wie die ‚Hebbel am Strick‘.
Ich finde das Getue der CDU-Jungs – mit Verlaub – affig wie im Paviankäfig, nur der knallrote Hintern fehlt jeweils. Obwohl, man stelle sich Laschet, Spahn, Merz oder gar Söder hinten pavianrot vor, passen tät’s schon, für alle vier.
Irgendwie erinnert mich das Gehampel an unsere Tanzstunde in den 60ern.
Es gab eine gesittete Gruppe von Mädchen, damals „dem Anlass gemäss“ selbstverständlich im Kleid und dazu eine Horde von Jungs, auch wider Willen in irgendwelchen offiziellen Look gepresst.
Der Tanzsaal war nicht sehr groß, auf den Längsseiten stand jeweils eine Reihe unbequemer Hocker und an den kürzeren Seiten gab es grosse Spiegel, darauf hätten sie verzichten können, bildeten sie doch gnadenlos die Realität unseres Bewegungstalentes ab.
Dazwischen hantierten die Tanzlehrer und demonstrierten die Schritte, eine Vorführung auf die zumindest auf der Jungen-Seite keine Sau achtete. Wussten wir doch, dass am Ende der Hängepartie regelhaft die Aufforderung der Tanzlehrerin kam: „Die Herren wählen die Damen.“
Für diesen Moment hiess es gewappnet zu sein, alle sprangen auf Kommando auf und rannten auf die Seite der Mädchen. Typischerweise stürzten sich die meisten „Herren“ zuerst auf die attraktivsten „Damen“. Erfolgversprechend war es dabei, sich auf eine Stelle der Damenriege zu kaprizieren, auf der zumindest 2, besser noch mehrere Attraktive zusammen sassen. Die Chance eine optisch ‚Ansehnliche‘ abzubekommen war damit deutlich größer.
Wichtig war es, sich auf der „Herren“-Seite nicht zu früh einen fixen Platz zu suchen, sondern zuerst zu sehen, wie sich die „Damen“ gegenüber organisierten, sass man von einer Häufung attraktiver Mädels zu weit weg, hatte man wiederum auch keine Chance.
Also die „Damen“-Wahl hatte mehrere Komponenten, zuerst eine analytische, dann eine strategische und nicht zuletzt eine sportliche, nämlich, ‚wer rannte am schnellsten‘. Dabei einen guten und vor allem unauffälligen Bodycheck zu beherrschen, war von Vorteil, auch ‚lässiges Beinstellen‘ konnte sich im Run als nützlich erweisen.
Lautete das Kommando allerdings, „Die Damen wählen die Herren“, war die Reaktion ganz anders. Hier gab es bestenfalls einen analytischen Aspekt und es lief dann, wie es laufen sollte. Zumindest habe ich nie ein Mädchen auf allen Vieren mit „hängender Zunge“ über den Tanzboden robben sehen.
Mein Erfolg war ein geteilter, bei der Herren-Wahl bekam ich regelhaft das Mädchen ab, ‚welches übrig blieb‘, es war mir einfach zu blöd zu rennen. Deshalb liebte ich die Damen-Wahl…. Leider wurde sie nur sehr selten aufgerufen, sodass meine Freude an der Tanzstunde überschaubar blieb. Interessanter war der Nachhauseweg. vor allem im Winter, wenn es schnell dunkel wurde.
Vielleicht können die schamhaften CDU-Jungs doch diesen oder jenen Aspekt unserer Tanzstundenphilosophie übernehmen?
Wenn SIE etwas wollen, dann müssen sie sich echt darum bemühen, müssen auch einmal einen Bodycheck oder ein ausgestrecktes Bein austeilen oder einstecken können, wie sich das „für einen richtigen Jungen gehört“. Dieses „mädchenhafte“ und rätselhafte Getue – mein Gott – ist einfach nur peinlich.
Sollte ich aufgefordert sein, einen der Herren Laschet, Spahn, Söder oder Merz als den „großen Vorsitzenden“ vorzuschlagen, ich fände keinen würdig.
Deshalb finde ich es ganz gut, dass in diesem wenig illustren Kreis, der alles schmerzlos und unambitioniert unter sich aus zu kungeln schien, plötzlich Röttgen auftaucht. Vielleicht bringt er zumindest etwas Salz in die Suppe?
Verschämte Jungs eben …..
Bei den Damen gab es damals das „Putenrennen“, schön war’s.. Aber die CDU braucht keinen, der schon einmal gegen Laschet verloren hat. Die braucht einen Winner und Macher. Nur – wo soll die den hernehmen..
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Vielleicht hilft ja ein Inserat? Oder eine Anfrage beim Arbeitsamt?
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Derzeit hat vielleicht Bodo Ramelow etwas freie Zeit? Und wenn es nur übergangsweise wäre, da könnten die Jungs zumindest etwas von ihm lernen?
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Wäre allemal ein Versuch wert 🙂
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Mein Kommentar ist weg! Schade, hatte schon so viel geschrieben.

Rainer, über deine Tanzstundenbeschreibung habe ich mich halb tot gelacht – guter Vergleich.
Dieses Foto
ist ca. 20 Jahre nach der Tanzstunde entstanden, da wusste ich schon, wie ich das männliche Pendant steuern musste, damit es nach Tanzen aussah.
Thüringen ist ja schon peinlich genug im politischen Zustand, aber die ganze CDU steht Thüringen in nichts nach.
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Genauso muss es ausgesehen haben. Ich habe immer den Blick in die Spiegel vermieden, ich war mir zu peinlich.😂
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Mir fällt gerade auf, das kann ich doch nicht sein! Die durch und durch anmutige Haltung stimmt zwar, ich hatte aber keinen Bart, wenig Haare und Koteletten bis zum Kinn.😂
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Ich habe im Spiegel immer schon versucht mit der „naechsten“ Augenkontakt aufzunehmen..☺️☺️
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Tja Jürgen, da warst Du mir gegenüber im Vorteil, ich hatte mehr als genug mit meinen eigenen Füssen und dem regelhaften Gemaule meiner Tanzpartnerinnen zu tun. Sehr schnell konnte ich geradeaus laufen, aber dieses seltsame Hüpfen im Kreis ist mir heute noch suspekt. Vielleicht kommt daher meine Distanz zu FfF?
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Ich hatte nur den Vorteil meiner 196 cm, die erleichterten den Überblick. Richtig tanzen konnte ich nie, im Gegensatz zu meinem Bruder. Der war recht erfolgreich als Turniertänzer. Krass war das schon.☺️☺️
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Wenn aber auf der Mädel Seite nur Annegret und Angela sitzen, da haben die Jungen wahrscheinlich nicht die richtige Motivation. Vielleicht sollte man mal eine junge knackige Politikerin da hinsetzen, vielleicht liefe es dann besser.
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