Greta aus Schweden, von einer Riesenorganisation gut promoviert, reist um die Welt, elektrisiert vor allem junge und sehr junge Menschen, bringt gestandene Menschen und Politiker dazu vor ihr nieder zu knien, anschließend belegt sie die, die sich ihr nicht bedingungslos unterordnen mit einem gnadenlosen „Bann“, der auf dem Hintergrund ihrer individuellen Besonderheit besonders öffentlichkeitswirksam ausfällt.
„Wie könnt Ihr es wagen …“.
Auf die individuellen Besonderheiten will ich hier nicht eingehen, weil ich dies als nicht geboten erachte, wenngleich Greta und Entourage selbst diese Dinge (relative körperliche Retardierung einer 16Jährigen und Asperger-Syndrom) bewusst als „Stil- und Machtmittel“ einsetzen. Ein junges Mädchen, etwa von der Statur und dem Selbstbewusstsein einer Weltklasse-Speerwerferin hätte mit Sicherheit bei Weitem nicht diesen Effekt (‚Mitleidsbonus‘, bewusst oder unbewusst vergeben) gebracht, zumindest hätte es eine große, muskulöse Frau sehr viel schwerer auch nur andeutungsweise diese öffentliche Wirkung zu erzielen.
Die deutsche Speerwerferin, Christin Hussong, sie hat gestern bei der Leichtathletik- Weltmeisterschaft einen sehr guten 4. Platz belegt, eine tolle Leistung, eine große, sehr muskulöse, dabei sehr sympathische Frau mit 186 Zentimetern, hätte in diesem System gegen Greta keine Chance, selbst wenn sie die besseren Argumente hätte. Natürlich weiss dies die PR-Maschinerie hinter ihr und nutzt es gnadenlos und ohne Rücksicht auf das Mädchen aus.
Es ist faszinierend, welche Aufmerksamkeit die ‚Organisation Greta‘ bisher erzielt hat. Allerdings hätte sie statt Klima auch Rheumaunterwäsche oder Schnellkochtöpfe verkaufen können, der Erfolg wäre ähnlich formidabel gewesen.
Der Hype um sie und um ihre Zielgröße, das Klima, scheint bisher weitgehend ungebrochen, ist es wohl auch, obwohl niemand(!) auf dieser Welt weiss, wie sich das Klima tatsächlich entwickeln wird. Auch das ist ein Faszinosum, niemand weiss, aber fast alle glauben, irgendetwas in puncto Klimaentwicklung zu wissen. Ich gestehe, ich weiss es nicht, allerdings glaube ich aber auch nicht.
Ihre Präsenz gewinnt die ‚Organisation Greta‘ aus dem guten Gefühl des körperlichen oder geistigen Gleichklangs, einem Gefühl der eigenen Großartigkeit, des edlen freiwilligen Verzichts und damit der moralischen Makellosigkeit.
Eine Sinnsuche im Ausbrechen aus der virtuellen Welt des Smartphones mag mehr oder weniger auch eine Rolle spielen.
Aus rund 70 Jahren Lebenserfahrung ist mir bewusst: Ungeachtet aller akklamierten Grundsätze, sobald es für das Individuum ans ‚Eingemachte‘ geht, wird der Hype sofort abflachen, um dann – positiv gesehen – irgendwann in nicht allzu ferner Zeit spurlos im Nirwana zu verschwinden.
Eine Erfahrung, die die jungen Leute noch nicht gemacht haben, die wir als ältere Ostdeutsche aus 40 Jahren DDR aber gut kennen:
Alles, was sich – dauerhaft – auf Idealismus, Freiwilligkeit und individuellen Verzicht begründet, hält der Prüfung durch die Geschichte nicht stand. Dafür sind wir Menschen nicht gemacht.
Die DDR ist nicht vorrangig an der SED, der Dummheit Einzelner oder an überalterten Funktionären zu Grunde gegangen, sie hat deshalb nicht überlebt, weil die Menschen die Chance einer auf Gleichheit ausgerichteten ’sozialistischen‘ Gesellschaft nicht verstanden haben und genau diese Gleichheit nicht wollten. Das wird auch diesmal so sein!
Die Menschen, auch die jungen der Generation Greta, werden von ganz allein dafür sorgen, dass die Klimahysterie des Jahres 2019 bald wieder von der Agenda verschwindet.
Ob sie dann in der Mehrheit vielleicht wieder Pokèmon spielen, zur Fitness traben oder sich einem anderen Zeitvertreib zuwenden, das kann ich alter weisser Mann natürlich nicht sagen.
Auf jeden Fall werden sie schnell merken, dass ‚idealistisches Herzklopfen‘ nichts gemein hat mit der Realität des Lebens.
Nice post
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