Svenja und die Plastiktüte…

Deutschland hat ein Problem, ein großes Problem, ein schier riesengrosses Problem, manchmal auch etwas kleiner, mal durchsichtig, mal farbig gefärbt oder bedruckt, mal mit mal ohne Geschmack, mit und ohne Noppen, Deutschland hat die Plastiktüte.

Und, Deutschland hat vor allem Svenja Schulze.

Svenja Schulze ist „Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit“, nachdem sie nach der ‚Regelstudienzeit‘ von 8 Jahren in Germanistik und Politikwissenschaften, 1996 die Ausbildung mit dem Magister abschloss.

Daran leget sie eine lupenreine ‚PolitikerInnen-Karriere‘ hin, bevor ein gütiges Schicksal sie auf den Stuhl der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit wuppte.

Seitdem fallen mehrere Dinge an ihr auf:

  • ihre stakatoartige Sprache, wenn sie glaubt das dumme Volk von ihrer Sicht der Dinge überzeugen zu müssen, wobei es Sachkenntnis im von ihr ‚geleiteten‘ Ministerium nicht sein kann, die hat sie – entsprechend ihrer Vita – nicht;
  • ihr dauerhaftes Grinsen in jede ihr vor die Nase gehaltene Kamera;
  • und der inflationäre Gebrauch des Wortes „Verbot“;

Svenja, eine deutsche Politikerin von echtem Schrot und Korn, sicher in der Haltung, klar in der Gesinnung, nicht beeinträchtigt durch Sachkenntnis nimmt den ihr zugeflogenen Job sehr ernst.

Zielsicher hat sie das Hauptproblem ihres Verantwortungsbereiches erkannt, benannt und sofort packt sie es tatkräftig an.

Zuvorderst hatte sie sich am Plastiktrinkröhrchen erfolgreich abgearbeitet, hatte von günstigeren Alternativen schwadroniert, ohne auch nur einen einzigen Beweis dafür zu erbringen, welcher Ersatz tatsächlich ökologisch sinnvoll wäre.

Jetzt hat sie den eigentlichen Übeltäter erkannt, die simple Plastiktüte.

Ich gestehe, ich habe seit Jahren keine Plastiktüte mehr gekauft, trägt man sie mir im Geschäft an, verzichte ich, da ich meist eine oder mehrere textile Taschen im Auto habe. Das Auto spielt in meinem Einkaufsgebaren sowieso die zentrale Rolle, wohne ich doch auf dem flachen Land und da ist ein Einkauf ohne Fahrzeug schier unmöglich.

Es gibt nur eine Konstellation, bei der ich mangels Alternative nicht um die dünne Plastiktüte herumkomme, die Abteilung für Obst und Gemüse. Hier lässt mir der Händler keine Wahl, gäbe es doch ein Gezeter, wenn ich an der Kasse jede Zwiebel einzeln aufs Band legen würde.

Jeden Tag bin ich – aus gesundheitlichen Gründen so – um die 10 bis 25 Kilometer mit dem Fahrrad unterwegs. In den letzten Monaten habe ich an den diversen Strecken nicht eine einzige Plastiktüte in der Botanik herumliegen sehen.

Bis gestern, da flog aus einem VW Tiguan unmittelbar vor mir eine Tüte mit Abfall in den Straßengraben. Dem Abfall ausweichend konnte ich noch einen Blick auf das Nummernschild richten – es begann mit GÖ, wie Göttingen, also durchaus urbane, gebildete Hipsterwelt. Den Rest konnte ich nicht mehr sehen, musste ich doch mit dem Vorderrad einer angebissenen Semmel ausweichen.

Svenja hat nun beschlossen ein Gesetz einzubringen, welches die Plastiktüte in toto verbietet. Glückliche Ministerin, deren Tätigkeitsbereich kein größeres ‚Problem‘ als die Plastiktüte umfasst.

Trotzdem bleiben Fragen offen, etwa was wird mit anderen Tüten?

Kondome?

Allein in 2000 wurden in Deutschland 207 Millionen Kondome abgesetzt. Nimmt man die Umverpackung dazu, eine Bombe von enormer ökologischer Brisanz.

Was wird damit? Nicht selten sehe ich im Wald, an Autobahn-Rastplätzen, auf städtischen Kinderspielplätzen und anderen Gelegenheiten Kondome herumliegen. Typischerweise nie in der Packung, sondern davon befreit. Da die Dinger sich spontan nicht recyclen, wäre es wohl Aufgabe und Pflicht der Ministerin sich darum zu kümmern?! Oder sie sorgt für ökologisch inerte Alternativen?

Da wäre das klassische Kondom aus Schafsdarm, hier sollten die Tierschützer entscheidend dazwischen funken. Latex und Gummi scheiden aus. Papier- und Holz-Varianten sind wohl nicht praktikabel, Bambus dürfte zu steif sein. Edelstahl und Glas, wie beim Schulze-Trinkhalm, dürften sich als ungeeignet erweisen.

Also, auch hier bleibt unserer Svenja nichts anderes als das Verbot – ich bin sicher, sie wird es ins Auge fassen.

Die anderen Industrienationen beschäftigen sich derzeit mit solch banalen Dingen wie dem technologischen Fortschritt dieser Welt.

Gut, dass wir die Svenja haben, ihres Zeichens Magister für Politikwissenschaften und Ministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, sie bewahrt uns statt dessen vor einem schlimmen Schicksal, dem Ertrinken in Plastetüten, Trinkhalmen und vielleicht sogar Kondomen.

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