Das Klima, die Angst und das Kohlendioxid …

Greta soll inzwischen in den Staaten angekommen sein, Freitag habe ich keine wütenden Kids von F4f auf den Strassen gesehen, vielleicht ist die Ferienzeit schuld, da kann die Klimakatastrophe schon mal warten. Alle politischen Parteien versuchen auf den Klimazug aufzuspringen, selbst Marcus Söder ist nicht mehr an seinem Geschwätz von gestern interessiert und präsentiert sich öffentlich tiefgrün, Oma Anna selig hätte es grasgrün genannt, als wäre dies schon immer sein Grundanliegen gewesen.

Früher parlierten Politiker damit, dass „ihr Herz links schlug“, zumindest angeblich, anatomisch ja sowieso. Heute schlägt das gleiche Politikerherz plötzlich grün.

Wenn die Situation nicht so ernst wäre, könnte ich den ganzen Tag lachen. Aber sie ist es, ernst. Und damit meine ich nicht die in meinen Augen herbeigeredete Klimakatastrophe, sondern die Zuspitzung in der gesellschaftlichen Entwicklung zwischen den selbsternannten Rechtgläubigen und den unbelehrbaren Leugnern.

Ohne es an dieser Stelle diskutieren zu wollen, ich glaube nicht an die Größe der den Menschen zugeordneten Verantwortung für die Klimaentwicklung, so es denn tatsächlich eine gibt. Ich weiss es nicht und als bekennender Atheist glaube ich auch nicht, ich will und muss die Dinge verstehen?

Und die Dinge überzeugen mich auch dann nicht, wenn sie tagtäglich im Imperativ vorgetragen werden.

Andererseits frage ich mich schon, woher die Angst vor dem Klima kommt und vor allem auch wodurch sie unterhalten wird.

Klima ist für Nichtfachleute ein eher abstrakter Begriff, ich zumindest könnte es mit meinem Laienverstand nicht definieren.

Wetter dagegen ist gegenständlich, ich sehe es, fühle es, höre es, spüre es in jedem Augenblick. Mit meinen doch inzwischen beachtlichen Lebensjahren habe ich Erfahrungen mit dem Wetter sammeln können, ich kann die Dinge einordnen. Es erschrickt mich nichts mehr, egal ob der Planet kracht, Schnee die Straßen verstopft, eine Windhose durchs Dorf rauscht, Hagel das Dach des Heiligen Blechles malträtiert, Frost wiedermal den Verkehr lahmlegt oder der Dorfbach innert weniger Minuten zum Fluss wird und alles mitreisst – alles habe ich schon mindestens einmal erlebt, nichts ist neu, lediglich die Intensität der Ereignisse schwankt naturgemäß. So ist es vor mir gewesen, so ist es jetzt, so wird es nach mir sein – das und nur das ist sicher.

Erde, die Erde, unsere Erde, wir haben nur diese eine Erde und wir müssen sie schützen. Ja, wir haben nur diese Erde und ja, es ist sinnvoll sie zu schützen. Kein vernünftig denkender Mensch wird das jemals in Frage stellen. Das ist auch nicht die Frage.

Die eigentliche Frage ist die Stellung und die Bedeutung des Menschen auf dieser Erde.

Ich bin überzeugt, die Ära des Menschen war, ist und wird nicht viel mehr als der berühmt – berüchtigte Fliegenschiss in der Entwicklung der Erde, des Universums sein.

Die Erde bietet der Materie in ihrer organisch-biologischen Gestalt und damit sogar dem Menschen als bisher höchste Form für einen kurzen Augenblick in ihrer Geschichte optimale Existenzmöglichkeiten.

Die Entwicklung können wir über die Jahrtausende verfolgen.

Wir haben das Glück genau in diese Phase hineingeboren worden zu sein.

Woher kommt plötzlich, praktisch innerhalb von wenigen Tagen diese panische Angst, ich nenne es komplexe gesellschaftliche Klimahysterie, die aktuell darin mündet, dass mir Kinder erzählen, dass sie davon überzeugt sind, dass wir alle in 30 Jahren nicht mehr leben werden, woher kommt die Angst?

Angst? Was ist eigentlich Angst?

Als Mensch entwickle ich Angst, wenn ich mich in einer angenommenen oder realen Situation befinde, die ich als unangenehm oder bedrohlich erlebe oder empfinde, aus der ich, wegen der uns gegebenen Vulnerabilität fliehen muss oder will, dies aber nicht kann oder mir auch einfach nicht gestatte.

Vor wenigen Stunden ging hier ein Unwetter mit Blitz und Donner, Starkregen, Hagel herunter, Wasserschäden im Haus, in einem nahegelegenen Supermarkt kamen Teile der Deckenverkleidung mit eindrängendem Regenwasser herunter, Straßen waren überspült und selbst hartgesottene Frauen, Männer sowieso, wagten sich nicht vor die Tür.

Die Meisten nahmen es erkennbar sportlich, ob des akuten Ereignisses war Angst nicht zu spüren. Allerdings bildete sich kurz nach dem Wolkenbruch im Foyer eine wild diskutierende Gruppe, die ihre Angst wegen des imaginierten Klimawandels und „wohin dies wohl alles führen wird“, lebhaft zum Ausdruck brachte.

Ich kann nur sagen, das habe ich alles schon mehrfach erlebt, dass es die jungen Leute noch nicht kennen, ist eben so, kein Grund zur Besorgnis. Klar, keiner der „Klimatiker“ wird mir das abnehmen, aber auch das ist mir inzwischen Wurst.

Unsere wohlstandsverwöhnte Jugend hat das Gefühl, dass mit der imaginierten Klimakatastrophe auch ihr gewohnter Lebensstandard gefährdet sei, man stelle sich vor das Wasser steigt in der Binnen-Aalster und man kann die Einkäufe beim Designer seines Vertrauens nur noch mit nassen Füssen erledigen, unvorstellbar. Das macht natürlich Angst. Dann beschäftigen wir uns doch lieber ernsthaft mit Dingen, die niemand weiss, aber man kann ja vermuten, dass es so wäre, in x-Jahren.

Ja, irgendwann wird die Erde für den Menschen nicht mehr taugen, die Umwelt wird wieder so lebensfeindlich wie früher sein, dass der Mensch hier keinen Lebensraum mehr hat, das Klima in 30 oder 100 Jahren jedenfalls wird der Menschheit nicht den Garaus machen. Das erledigen die Menschen eher selbst, wenn sich die gesellschaftlichen Probleme weiter zuspitzen sollten.

Dies gilt es zu verhindern, Wetter und Klima sind wie sie sind.

2 Kommentare zu „Das Klima, die Angst und das Kohlendioxid …

  1. Und du meinst nicht, dass sie Einschätzung von Leuten, die sich tatsächlich mit Klima auskennen, da ein bisschen ernster zu nehmen ist als deine persönliche Erfahrung mit dem Wetter?
    Ich mein, ich glaub ja auch eher dem Konsens in der Kosmologie und der Physik und der Biologie als der persönlichen Erfahrung von dem Typen, der schon mal einen Affen gesehen hat, und manchmal Karotten ist, und deshalb ganz sicher ist, dass wir mit denen nicht verwandt sein können.

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  2. Hallo Muriel, ich akzeptiere natürlich den Einwurf, verstehe ihn aber nicht, das heißt, ich verstehe ihn schon, er hat aber mit meinem Thema nichts zu tun. Ich habe doch nichts dagegen, wenn die halbe Welt Panik schiebt, es ist aber schade um die damit vergeudete Lebenszeit. Du hast Deine Meinung, ich die meine, so ist es nunmal. Und Glauben und Haltungen haben mich persönlich noch nie überzeugt.

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