Wieder mal gelackmeiert …

Bei „Hallo Deutschland“ konnte man lernen, dass der Nuckel oder der Schnuller gerade 70 Jahre alt geworden ist. Jetzt ist mir auch klar, warum ich solch ein Ding nie hatte, ich war zu früh. Froh bin ich, dass es keine schwerwiegendere Ursache für diese unverantwortliche Vernachlässigung meiner kindlichen Seele gegeben hat. Es hätte ja auch zu katastrophalen Folgen führen können.

Ich war wahrscheinlich gelackmeiert, ob es mir geschadet hat, kann ich nicht sagen.

Der Deutsche Nuckel ist ein besonders wichtiges Utensil, angeblich soll es so gut wie kein Kind geben, welches auf das Ding verzichten muss, standesgemäß hat man heute mehrere. Im neuesten Trend werden personalisierte und designte Exemplare angeboten. Stellt euch vor, auf Friedas Nuckel steht vorn auch ‚Frieda‘ drauf, da können die lieben Kleinen im Kindergarten die Teile nicht unbeabsichtigt vertauschen.

Vielleicht kann man sogar bald eine App anbieten: ‚Alexa, gib Frieda ihren Nuckel.“ Das wärs doch, ich hoffe niemand ist mir mit dieser Idee zuvorgekommen?

Nuckel sind hierzulande sehr streng reglementiert und die Regeln werden sogar geprüft.

So ist zum Beispiel die Zerreissfestigkeit von Nuckeln gesetzlich vorgegeben, warum sie allerdings in Deutschland doppelt so hoch sein muss, wie in den Staaten, das erschliesst sich mir nicht. Wahrscheinlich rechnet man schon im Babyalter mit der typisch und weltweit beliebten ‚grossen deutschen Fresse‘?

Also ist Deutschland auch mit seinen Nuckeln gelackmeiert.

Ich nehme an, der alte Begriff ist euch geläufig, er soll so ungefähr ausdrücken, dass man sich leicht übertölpeln lässt, problemlos hinter die Fichte zu führen ist.

Neu war mir, dass man „lackmeiern“ sogar gut deklinieren kann.

Im Positiv ist man gelackmeiert, im Komparativ gelackmeierter, im Superlativ ist man am gelackmeiertesten.

Eigentlich müsste ich mir jetzt die Frage vorlegen, zu welcher Steigerungsform ich als voll arbeitender und damit steuerpflichtiger Bürger im Rentenalter gehöre?

Ohne Zweifel kann ich mich beim Superlativ einordnen und bin am gelackmeiertesten. Einfacher gesprochen, ich bin dämlich.

Allen Politikern, Leistungsempfängern und sonstwie von der öffentlichen Hand Begünstigten einen ruhigen Abend, ich gehe schon mal zum Nachtdienst, damit ich anschließend genug abdrücken kann.

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