Die Politik und die Brocken …

Chapeau an die Frauen!

Die Kurzzeit-SPD-Chefin Andrea Nahles hat die Brocken – nicht überraschend – hingeschmissen und zieht sich aus der Politik völlig zurück.

Weit entfernt bin ich von der Häme, die jetzt über sie ausgegossen wird, menschlich kann ich sie voll verstehen, im Gegenteil hätte ich mich wahrscheinlich in ihrer Lage noch viel früher verabschiedet. Das Gleiche sage ich zu Theresa May, auch ihr Stehvermögen hätte ich nicht gehabt. Also, Chapeau an die Frauen!

Diejenigen „Männer“, die bisher mehr oder weniger offen gegen sie intrigiert haben, ziehen jetzt den Schwanz ein und verkünden – opportunistisch – ihre Betroffenheit.

Unser Land schlittert immer heftiger in eine Krise des politischen Systems und gleichzeitig lässt sich die Kanzlerin an einer US-Uni in lustiger Robe wie ein teenagernder Popstar feiern. Unsere Medien bejubeln sie, ob der dort gehaltenen Rede, so als ob es um die Formulierung einer neuen Bibel und die Schaffung einer anzubetenden Ikone, natürlich hinter Greta, ginge. Verfolgt man allerdings die internationale Presse kritisch, bleibt kaum etwas vom postulierten Hochglanz der Kanzlerinnenrede, im Gegenteil. Was ich sagen will, hier bleibt mein Hut auf dem Kopf, kein Chapeau.

Zu den Fähigkeiten und Werten von Andrea Nahles kann ich nichts sagen, ich weiß einfach viel zu wenig über sie. Bekannt ist mir nur, dass sie seit früher Jugend zu den heute üblichen Parteiapparatschiks gehört, die nie Erfahrungen im richtigen Leben sammeln konnten, wollten, vielleicht auch durften.

In alten Märchen habe ich als Kind oft gelesen, dass sich Fürsten und Könige angeblich öfter in Verkleidung unter das einfache Volk gemischt haben sollen, um den Leuten aufs Maul zu schauen. Nun würde Frau Nahles selbst in Verkleidung nicht inkognito bleiben können, sie ist – bei aller Kritik – einer der letzten und besonders laut tönenden Charakterköpfe der deutschen Politik.

Und, welcher deutsche Politiker hat denn heute noch Interesse den Menschen aufs Maul zu schauen, d.h. sich für deren Erwartungen, Sorgen, Nöte zu interessieren. Das Interesse reicht lediglich bis zur nächsten Wahl, zur Frage, wie kann ich Stimmen abgreifen, um mich im System der politischen Kaste möglichst sicher zu etablieren.

Das VOLK: Früher gab es die Erfindung des VOLKSempfängers, auch Göbbels-Harfe genannt, heute gibt es die VOLKSkamera, dazwischen einmal die VOLKSkammer, die VOLKS-was-weiß-ich und nicht zu vergessen die Erfindung der VOLKSparteien.

Den Begriff der VOLKSparteien gaben sich die ehemals großen Parteien CDU und SPD selbst, damit den Anspruch formulierend für das Volk zu sprechen, zu denken, zu handeln.

Mir ist nicht erkennbar, dass sie diesem Anspruch jemals gerecht geworden wären. Heute auf jeden Fall, sind sie eher Lachnummern der Geschichte, dummerweise auf begrenzte Dauer mit ihnen kaum zu nehmender Macht ausgestattet.

Es bleibt zu hoffen, dass die irrlichternde Ära der Kanzlerin Merkel bald zu Ende geht und es dann – abseits der politischen Extreme – noch genügend potente politische Kräfte gibt, die in der Lage sind unser einst- zu recht – stolzes Land wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen.

Übrigens, wegzukehren gilt es von den Neuen keine großen Brocken mehr, davon sind nur noch Krümel als Folge diverser „Wenden“ übrig geblieben. Diese berüchtigten „merkelschen Wenden“ oder besser Volten haben unser Land inzwischen bis zur Unkenntlichkeit deformiert.

In diesem Sinne, Euch allen eine gute Woche und hütet die letzten Brocken.

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