Alles entlarvend oder was … ?

Herr im Himmel, Oma und Opa vereinsamen durch Corona

In den letzten Tagen weinen die Medien und die Menschen in den Medien, dass Oma und Opa im Pflegeheim oder im ‚Betreuten Wohnen‘ durch Corona seelisch verarmen werden, weil es in einigen Einrichtungen seit Tagen vernünftigerweise Besuchssperren gibt. Für das materielle Verarmen sorgen in konzertierter Aktion Andere, dazu braucht es keinen einzigen Corona.

Krokodilstränen werden eimerweise vergossen, dass die armen Alten jetzt leider, leider vereinsamen müssen. Kinder und Enkel würden ja ansonsten Tag und Nacht zu Besuch eilen und ihnen, wenigstens dort, hilfreich zur Seite stehen.

Liebe junge Leute!

Ich darf Euch versichern, keiner der in Einrichtungen lebenden Alten wird in beklagenswerter Art und Weise seelisch vereinsamen, weil IHR in einer Ausnahmesituation genauso wenig zu ihnen kommt, wie sonst auch.

Im Gegenteil, gerade die Alten der Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegsgeneration werden in der jetzigen Situation Verständnis für ALLES haben.

Von Kollegen aus dem Pflegebereich weiss ich, wie die Menschen dort regelhaft vereinsamen. Nicht jetzt in der Corona-Ausnahme, sondern in normalen Zeiten. Ich höre, wie sporadisch für viele Alte Besuche sind, höre, dass nicht wenige Besucher, wenn sie denn einmal Zeit haben, auch „keine Zeit“ haben und dass sich nicht selten der „Besuch“ darin erschöpft, dass man den Pflegekräften erklärt, was sie alles falsch machen würden. Ggf. selbst einmal Hand anzulegen, in den meisten Fällen Fehlanzeige. Ich höre, dass Pflegekräfte mangels Interesse der Angehörigen zu sozialen „Hilfsbezugspersonen“ der Alten werden und vielfach die seelische Belastung kaum noch stemmen können.

Gar nicht zu reden von den Nachgeborenen, die eigene Geburtstage und Weihnachten verläßlich im Hinterkopf haben und passgenau zum Abholen des Geldgeschenkes dort zweimal pro Jahr mit strahlendem Gesicht auflaufen.

Liebe junge Leute,

ich weiss natürlich, dass dies nicht zu verallgemeinern ist, es gibt „so’ne und so’ne“. Wir sind uns aber hoffentlich einig, dass das von mir Beschriebene keinesfalls die absolute und allseits zu verdammende Ausnahme ist. Im Gegenteil!

Vielleicht lässt Euch die „soziale Quarantäne“ einmal Zeit darüber wenigstens nachzudenken? Und ich verspreche Euch, der Blick in die Augen Eurer Eltern und Großeltern kann Euch mehr bringen, als dieses dauernde Starren auf’s nächste Display.

Allen Jungen und Alten wünsche ich von Herzen ein coronafreies Wochenende.

2 Kommentare zu „Alles entlarvend oder was … ?

  1. An alle: Geht raus in die Natur. Bewegt euch. Atmet. Atmet tief ein und aus. Genießt die Sonne, wenn sie scheint. Und ja: ich lebe. Du lebst. Er, sie, es lebt. Wir leben. Ihr lebt. Sie leben.

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