Die Glatze des Mannes
Die Profifußballer von RB Leipzig sitzen im Schlamassel und bekommen es derzeit heftig von allen Seiten. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte hatten sie sich an die Spitze der Bundesliga hochgekämpft, was ihren Sponsor Dietrich Mateschitz, den Erfinder der Red-Bull-Brause und damit Milliardär geworden, sehr gefreut haben dürfte. Bisher hatten ihnen die Vereinsoberen zur Imagepflege zumindest nach außen Bescheidenheit verordnet, was über eine Weile auch halbwegs funktioniert hatte.
Der Aufstieg zur Bundesligaspitze mag allerdings den Jungs jetzt den Verstand völlig vernebelt haben und so ließen sie vor einem der letzten Spiele einen Nobelfriseur aus London einfliegen, der machte ihnen in der Kabine die Haare schön und anschließend verloren sie krachend auf dem Spielfeld. Der siegreiche Gegner feixte, Mateschitz war zu Recht wütend und liess den Jungs heftig den Kopf waschen. Und raus war sie, die teure Krause aus den Haaren.
Möglicherweise wäre es besser gewesen, sie trügen Glatze, dann hätten sie die Zeit besser zur Spielvorbereitung nutzen können.
Ich trage seit vielen Jahren Glatze nachdem es mir schon relativ jung nicht mehr gelang mit meinen wenigen Haaren die vielen kahlen Stellen zu überdecken. Jeden Morgen habe ich mir jahrelang die Haare gewaschen, damit sie locker-flockig aussehen sollten. Noch heute werde ich gelegentlich daran erinnert, wie albern das ausgesehen haben muss.
Irgendwann hatte ich es selbst satt, kaufte eine Haarschneidemaschine und seitdem gehe ich oben blank. Ich kann es nur jedem Mann empfehlen, aber bitte vergesst dabei die Nasenhaare nicht, sonst sieht es auch wieder blöd aus.
Keine Haarwäsche mehr, kein teures Shampoo, keine Haarwässerchen, keine Besuche beim Dermatologen, schon gar nicht diese albernen Ideen ein Toupet zu tragen oder sich sogar einer Haartransplantation zu unterziehen.
Wer zu seinem Kopf nicht steht, hat meist ein Problem mit sich selbst.
Warum ging man früher zum Maskenball? Um dabei zu sein, aber möglichst nicht erkannt zu werden.
Mit Glatze fällt man in der Masse auf und braucht sich gleichzeitig nicht zu verstecken, ich empfinde es als befreiend, weil man keine Angst mehr haben muss, dass man unerwünschte Blicke auf sich zieht. Man zieht die Blicke auf jeden Fall auf sich, bewusst oder unbewusst.
Um ehrlich zu sein, ein bisschen pflege ich meine Glatze auch als Stilmittel (mein einziges übrigens), da sie ein gewisses Bild von Maskulinität vermittelt, wirken doch Unbehaarte in der Gruppe größer, dominanter und kräftiger, früher sprach man sogar vom „Charakterkopf“. Ein bißchen Eitelkeit sei mir erlaubt.
Was ich sagen will, hätten die Fußballer von RB Leipzig vor ihrer Klatsche auf dem Spielfeld auf den aus London eingeflogenen Nobel-Friseur verzichtet und sich statt dessen Glatze geschoren, wären sie auf jeden Fall gegenüber ihrem Gegner dominanter rübergekommen. Vielleicht hätte es sogar zum Sieg gereicht, aber statt dessen laufen sie mit Locken und Zöpfchen auf, nun ja. Furchteinflößend zumindest wirkt das nicht.
Aber mein eigentliches Thema:
Gestern traten bei Anne Will zum Thema „Steuerbelastung der arbeitenden Menschen“ von Seiten der Politik u.a. Brinkhaus(CDU), NoWaBo(SPD) und Lindner(FDP) auf. Ein jämmerliches Geschwurbel um den heissen Brei und nicht des Berichtens wert.
Brinkhaus, der Fraktionschef der CDU, der vor einiger Zeit den langjährigen stillen Diener seiner Herrin, Volker Kauder, aus dem Amt gejagt hatte, ist Träger einer Glatze. Volker Kauder dagegen ist mit Halbglatze einer, der seine wenigen Resthaare wahrscheinlich mehrmals täglich von a nach b schlichtet.
Nun hatte ich bei Brinkhaus‘ Wahl zum Fraktionschef gehofft: einer mit Glatze, der weiss was er will und der wird vielleicht sogar die CDU-Fraktion aus dem Schatten der ewigen Kanzlerin wieder ans Tageslicht zerren.
Unter anderem sein gestriger Auftritt zeigte, wie sehr man sich täuschen kann. Ein immerzu – sorry- dümmlich grinsendes Gesicht, vor allem an Stellen, an denen es total unangebracht war, nämlich dann, wenn es um die Probleme der arbeitenden, den Hochsteuersatz zahlenden Bürger der Gesellschaft ging. Völlig den Tagesproblemen entrückt, abgehoben, schwadronierte er arrogant von der Rolle der Bedeutung. Aus Sicht der Bürger ist der Mann eine absolute Fehlbesetzung, da gab sich sogar Volker Kauder seinerzeit noch mehr Mühe, wenigstens versuchte er den Menschen zu vermitteln, dass er sich für ihre Probleme interessierte.
Dieses Gefühl habe ich bei Brinkhaus überhaupt nicht.
Anfangs versuchte er Dynamik zu vermitteln, nahm polemisch einen riesengroßen Anlauf nur um dann mit einem dicken Plopp auf dem Schoß seiner Kanzlerin zu landen. Und dort hat er es sich auf Dauer gut und warm eingerichtet.
Im Gegensatz zu Brinkhaus vermittelt selbst die viel und manchmal zu Unrecht gescholtene AKK das Bild eines noch selbst denkenden Menschen.
Vielleicht sollte sich Brinkhaus von der Glatze trennen und sich Locken und Zöpfchen von einem Londoner Edelfriseur legen lassen. Damit weckt er keine Hoffnungen, das würde besser passen.
Euch einen schönen Montag.
Die Menschen ändern sich nicht: Vor zig Jahren habe ich selten ‚mal gewonnen – dem Kamm für die Siegerehrung aber stets in einer Trikot Tasche parat..☺️ ☺️
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Jaaa, früüüher, da trugen wir ja auch den Stielkamm als Statussymbol noch in der rechten A…. tasche.😂
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☺️☺️
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Lieber Glatze als gar keine Haare!
Und von der Göbbels-Steuer bezahlte Journaille kann doch nichts klares äußern als den propagandistischen Bullshit.
Zum Glück lebe ich ohne Fernsehgerät!
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Mein Sohn trägt auch seit seinem 30. Lebensjahr den Kopf mehr oder weniger haarfrei. Seltsam, sein um viele Jahre älterer Vater ist weder grau noch kahl – wie die Natur so spielt.
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Diffuser Haarausfall bei Jüngeren hat meist etwas mit dem Testosteronspiegel zu tun. Ein voller männlicher Haarschopf ist in der Regel kein Hinweis auf einen „guten“ Testosteronspiegel.
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