Es ist erstaunlich, wie sich unsere Politiker zunehmend an den Comedians orientieren. Vor einigen Tagen habe ich Euch Anton Hofreiter als Otto vorgestellt, heute zieht bei Weltonline Friedrich Merz nach.
In meiner Jugend, in Thüringen sozialisiert, gab es für besonders großsprecherische Typen, die im entscheidenden Moment den Schwanz einzogen, einen stehenden Begriff:
„Der macht wieder einmal den Hermann.“
Der „Hermann“ bezog sich damals auf Hermann Göhring, der großsprecherisch, großmäulig versprochen hatte, dass im 2. Weltkrieg kein feindliches Flugzeug am Himmel über Deutschland erscheinen würde. Was daraus wurde, sehen wir z.T. heute noch in unseren Großstädten.
Nun will ich um Himmels Willen nicht Friedrich Merz mit Göhring vergleichen, der historische Exkurs dient nur der Erläuterung der Begriffsentstehung.
Möglicherweise wollte aber auch Merz vermeiden, den „Hermann zu machen“, ist es doch bisher immer sein Stil gewesen große Ankündigungen zu machen, um sich dann rechtzeitig aus der Schusslinie zu nehmen. Mir fällt jedenfalls keine politische Aktivität ein, mit der er sich wirklich auf eine Konfrontation eingelassen hätte. Er bellt und bellt, wie der kleine Mini-Kleffer einer Nachbarin, aber er beisst nicht.
Um nicht immer wieder als Kleffer aufzufallen, macht Merz jetzt, wie gesagt nicht den Hermann sondern den Otto, erste, noch unfertige Übungen seht ihr auf dem Foto aus Weltonline.

Sagen will uns Friedrich Merz damit, „um Himmels Willen, nehmt mich nicht ernst, ich bin doch nur der Merzifant“.