Vor einem lokalen Supermarkt begegnete mir heute ein Grüppchen seltsamer Menschen, 2 Frauen, 4 Männer, in toto schwarz gekleidet und mit Sweatshirts, ebenfalls schwarz mit Logo’s, die wohl martialisch wirken sollten.
Geweihe, Totenköpfe, in sich verschlungene, unappetitliche Fabelwesen.
Das Grüppchen vom Alter her um die 40, wenig gepflegt wirkend, lediglich eine Dame mit auffälligem Make-up, aber auch schon wieder zwei Schippen zu viel, sodass sie irgendwie aussah wie … na ja.
Da die Herren schon mittags mit der Bierbüchse in der Hand, die Damen mit dem Piccolo, nehme ich an, dass sie entweder im Urlaub waren oder Transferleistungen beziehen.
Nun habe ich mir Menschen in solch martialischen Klamotten immer so in Rockergestalt vorgestellt, zwei Zentner-Kerle mit Anabolika-Muskel, die das T-Shirt zerreissen. Die Herren waren das Gegenteil, spillrig, die Hose allein vom Gürtel gehalten, rauchend und die Zähne liessen nicht vermuten, dass sie sich um den Bonus ihrer gesetzlichen Krankenkasse bemühen.
Auf dem Rücken jedes Shirts die Aufschrift „Frei.Wild“.
Zu Hause lese ich, dass es sich bei Frei.Wild um eine Deutschrock-Band aus Südtirol handelt, die schon mehrfach mit Gold und Platin ausgezeichnet wurde.
Die Band wird irgendwie dem rechten Spektrum zugeordnet, wobei sehr stark nationalistische Töne (Südtirol) anklingen. Die Gruppe selbst distanziert sich von Extremismus jeglicher Art, so auch in der Absage an flüchtlingsfeindliche Positionen und an Fans, die diese vertreten.
Sei es, wie es sei, auf jeden Fall war es ein jämmerliches Trüppchen in martialischem Outfit, welches sich dann in einen klapprigen Van zwängte. Ich wollte schon gar nicht mehr sehen, wer das Steuer übernahm, die Herren mit der Bierdose oder die Damen mit dem Piccolo, gegen 13.00 an einem Freitagnachmittag.
Vielleicht wollten sie gefährlich aussehen, gelungen ist es ihnen nicht.